AfA im Kreis Minden Lübbecke bekennt sich zu Berufseinstiegsbegleitung

Auf Initiative der heimischen Landtagsabgeordneten Christina Weng besuchte jetzt der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Thomas Kutschaty das Mindener „Fachwerk“. Dabei stand ein Thema im Mittelpunkt der Gespräche: Die Berufseinstiegsbegleitung. Ein Projekt der Jugendsozialhilfe, um Jugendliche auf ihrem Weg in das Berufsleben zu unterstützen. Seit 2012 ist dieses Instrument fest als Förderinstrument im Bundessozialgesetzbuch verankert.

Der Verein Fachwerk e.V. in Minden beteiligt sich an dem Programm mit Berufseinstiegsbegleiterinnen. Diese beraten ausgewählte Schülerinnen und Schüler bereits in den letzten Klassen der allgemeinbildenden Schulen.

„Eine sehr sinnvolle Maßnahme, die unbedingt weiter geführt werden sollte“, so Christina Weng. Doch die Finanzierung durch den Bund ist nur bis zum Ende des laufenden Schuljahres 2018/2019 gesichert. Die letzte Beratungsphase begann am 01.09.2018. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat sich das Land NRW noch nicht zur Fortführung dieser Maßnahme entschlossen.

Daher richtete Fachwerk-Geschäftsführer Reinold Sander an Thomas Kutschaty und Christina Weng die dringende Bitte, sich im Landtag für die weitere Finanzierung der Maßnahme einzusetzen. „Soll dieses Instrument „BerEB“, nachdem es in allen Schulen gut integriert ist, einfach so auslaufen? Die Schulen sind sehr dankbar über die Arbeit der Berufseinstiegsbegleiter. Viele Jugendliche hätten ohne eine Berufseinstiegsbegleitung keine Ausbildung gefunden. Es geht auch um ihre Persönlichkeitsbildung und Teilhabe an der Gesellschaft“ so die Frage von Sander.

„Besser Vorsorge als später mit erheblich größere Anstrengungen ein ähnliches Ergebnis zu erzielen!“ ist auch Christina Weng von dem Projekt überzeugt. „Es gibt keine andere präventive Maßnahme die schon in der allgemeinbildenden Schule einsetzt und so sinnvoll ist.“

Und Thomas Kutschaty stimmt dem zu: „Das sind unsere Fachkräfte von morgen. Diese Maßnahme arbeitet diesem entgegen, der der Fachkräftemangel wird immer dramatischer. 61% der Mittelständler bewerten den Fachkräftemangel mittlerweile als Geschäftsrisiko – so viele wie nie zuvor!“

Bei einem abschließenden Rundgang durch die Ausbildungswerkstätten des Vereines Fachwerk e.V. konnten sich die beiden Politiker von dem großem Leistungsspektrum der Berufsausbildung überzeugen.

Thomas Kutschaty: „Hier in Minden wird beeindruckende Arbeit für die Berufsqualifizierung und Ausbildung geleistet. Ein tolles Beispiel wie aus einer ehemals privaten Initiative ein wichtiger ergänzender Baustein der heimischen Berufsausbildung geworden ist. Einfach toll!“

Zusatzinformation:

Die Aufgaben der Berufseinstiegsbegleiter/innen sind vielfältig.

Sie unterstützen die jungen Menschen unter anderem dabei

• ihre Persönlichkeit zu entwickeln,

• den Schulabschluss zu schaffen,

• an berufsorientierenden Veranstaltungen, Praktika etc. teilzunehmen,

• in Bewerbungsgesprächen klarzukommen,

• sich im ersten Ausbildungsjahr zurechtzufinden und voranzukommen.

Die Berufseinstiegsbegleiter/innen betreuen die Jugendlichen persönlich, gemeinsam analysieren sie Stärken und Schwächen und motivieren. Aus den Ergebnissen der Potenzialanalyse leiten sie Förderpläne ab, um die Jugendlichen individuell an die einzelnen Stationen im Berufswahlprozess heranzuführen. Bei Bedarf organisieren sie weitere Unterstützungsangebote, zum Beispiel Nachhilfeunterricht. Die Begleitung erfolgt in enger Abstimmung mit der Berufsberatung.