Eckpunkte zur Arzneimittelsicherheit

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Die heute vom Bundesgesundheitsminister vorgestellten Eckpunkte zur Arzneimittelsicherheit sollen zukünftig Lieferverlässlichkeit bei wichtigen Arzneimitteln herstellen. Sie zielen auf strukturelle Verbesserungen ab. In der aktuellen Lage ist schnelles und entschlossenes Handeln zur Verbesserung der Lage für viele Patientinnen und Patienten wichtig. Die vorgestellten Eckpunkten werden langfristig wirken aber auch kurzfristig zur Entspannung der Situation beitragen.

Dagmar Schmidt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende:
„Die zu große Abhängigkeit von China und anderen asiatischen Ländern bei Medikamenten und Wirkstoffen führt in schwierigen Zeiten zu Problemen, daher müssen wir nun dringend gegensteuern. Zu lange Zeit hat der Preis vor den Interessen der Versorgung dominiert. Es ist gut und richtig, dass die SPD nach langer Zeit den Gesundheitsminister stellt, um verlässliche Strukturen zu gestalten, die krisenfest sind. Neben funktionierenden Lieferketten brauchen wir aber auch einen kritischen Blick auf die Produktion im eigenen Land: Wenn nur noch einzelne oder wenige Hersteller am Markt sind, können Nachfragespitzen wie in der aktuellen Erkältungswelle nicht optimal abgedeckt werden.

Die von Karl Lauterbach vorgelegten Eckpunkte zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Medikamenten, leisten einen wichtigen Beitrag. Sie helfen, zukünftige Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln zu verhindern. Viele Problemstellen, die jahrelang aufgeschoben wurden, können zwar nicht über Nacht beseitigt werden. Dennoch: Die Vorschläge für angepasste Preisregelungen und die Einführung einer verbindlichen Lagerhaltung sind richtige Schlussfolgerungen der aktuellen Situation. Sie werden langfristig wirken, aber auch kurzfristig ihren Beitrag gegen Lieferengpässe leisten.“

Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin:
„Aktuell sind viele Kinder krank und die Engpässe bei der Versorgung mit paracetamol- und ibuprofenhaltigen Fiebersäften macht eine Verbesserung der Lieferverlässlichkeit dringend notwendig. Ich bin dem Bundesgesundheitsminister dankbar, dass er da entschlossen und wirksam handelt. Seine heute vorgestellten Eckpunkte zielen auf strukturelle Verbesserungen ab – wie bei der Preisbildung von patentfreien Arzneimitteln, insbesondere auch bei Kinderarzneimitteln. Sie stärken den europäischen Medikamentenmarkt. Und der Bundesgesundheitsminister honoriert darin den unermüdlichen Einsatz der Apothekerschaft in einer kritischen Versorgungslage. Wir werden die Reformvorschläge im neuen Jahr im Deutschen Bundestag beraten und uns für eine sichere und verlässliche Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten einsetzen. Jetzt gilt unser Dank den Kinderärzt:innnen und Apotheker:innen vor Ort, die trotz aller Widrigkeiten die Versorgung unser Kinder mit großem persönlichen Einsatz gewährleisten.“

Eine Milliarde Euro zusätzlich für den Nahverkehr

Mit dem Beschluss des Regionalisierungsgesetzes stellt der Bundestag jährlich eine zusätzliche Milliarde Euro für den Nahverkehr auf der Schiene bereit. Das ist eine wichtige Grundlage für das bundesweite Deutschlandticket.

Detlef Müller:
„Mit dem Beschluss über die Regionalisierungsmittel stellt der Bundestag jährlich eine zusätzliche Milliarde Euro für den Nahverkehr auf der Schiene zugunsten der Länder bereit und erhöht ab dem kommenden Jahr die Gesamtmittel um jährlich 3 Prozent. Bis 2031 stehen damit rund 17 Milliarden Euro mehr für öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung. Mit der Strompreisbremse entlasten wir zudem das Bahnsystem, indem die gestiegenen Energiekosten besser abgefedert werden.

In einem weiteren Schritt braucht es zügig die Grundlage für das Deutschlandticket. Nachdem Bund und Länder die grundsätzliche Finanzierung vereinbart haben, ist klar, dass das Deutschlandticket kommen wird. Die Länder und das Verkehrsministerium müssen nun zügig die rechtlichen Grundlagen abstimmen, damit einer frühestmöglichen Einführung des bundesweiten Tickets nichts mehr im Wege steht. Das bundesweit gültige Nahverkehrsticket für 49 Euro im Monat ist ein bahnbrechender Baustein für die Mobilitätswende und stellt eine Revolution für den öffentlichen Nahverkehr dar.“

200 Euro für Studierende: Gut, dass Bund und Länder sich geeinigt haben

Die Einmalzahlung für Studierende sowie Fachschülerinnen und Fachschüler hat heute im Bundesrat eine wichtige Hürde genommen. Unnötige Verzögerungen durch einen Vermittlungsausschuss werden so vermieden, freut sich Oliver Kaczmarek.

„Die Einmalzahlung für Studierende sowie Fachschülerinnen und Fachschüler hat heute im Bundesrat eine wichtige Hürde genommen. Es ist gut, dass sich Bund und Länder geeinigt haben, die 200 Euro zentral aus einer Hand auszahlen zu lassen.

Für uns als SPD-Bundestagsfraktion stand immer an erster Stelle, dass das Geld so schnell wie möglich bei den Betroffenen ankommt. Umso wichtiger ist es, dass Bund und Länder jetzt einen pragmatischen Weg gehen und langwierige Verhandlungen im Vermittlungsausschuss vermeiden.“

Ein Gipfel der Einheit und der Entscheidungen

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten haben bei ihrem Gipfeltreffen in Brüssel nicht nur grünes Licht für die Freigabe der Mittel für die Ukraine gegeben. Insgesamt haben sie gemeinsame Handlungsfähigkeit demonstriert, sagt Achim Post.

„Der gestrige EU-Gipfel war nach einem schweren Krisenjahr ein Gipfel der Einheit und der Entscheidungen. Dass Europa allen Herausforderungen und Spaltungsversuchen zum Trotz zusammenhält und Fortschritte erreicht, ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist das Ergebnis umsichtiger und lösungsorientierter politischer Arbeit in den EU-Institutionen, zu der diese Bundesregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz einen wesentlichen, pro-europäischen Beitrag leistet.

Mit dem klaren Kurs für Rechtsstaatlichkeit in Ungarn, mit der Einigung zur globalen Mindestbesteuerung, mit der Verständigung auf ein solidarisches Energie-Paket, mit den weiteren Sanktionen gegen Russland und den zusätzlichen Hilfen für die Ukraine haben die Staats- und Regierungschefs in einer ganzen Reihe zentraler EU-Dossiers gemeinsame Handlungsfähigkeit demonstriert.

Diese Haltung und Kooperationsbereitschaft wird Europa auch im nächsten Jahr weiter benötigen. Eine ganz zentrale Zukunftsaufgabe wird es sein, eine neue industriepolitische Agenda Europas auf den Weg zu bringen, die Europas Industrie in der Krise effektiv schützt und im globalen Wettbewerb gut und stark aufstellt. Die EU-Kommission muss jetzt wirklich zügig ihre Vorschläge konkretisieren, die Grundzüge einer neuen EU-Industriestrategie müssen im ersten Quartal nächsten Jahres stehen.“

Post: “Die Entscheidung der letzten Nacht zur weiteren Sperrung von EU-Mitteln gegenüber Ungarn ist eine gute Nachricht für den Schutz der Rechtsstaatlichkeit in der EU.”

Achim Post zur Entscheidung der EU-Staaten die EU-Mittel für Ungarn einzufrieren:

“Die Entscheidung der letzten Nacht zur weiteren Sperrung von EU-Mitteln gegenüber Ungarn ist eine gute Nachricht für den Schutz der Rechtsstaatlichkeit in der EU. Im Zusammenspiel von Kommission, Europäischem Parlament und letztlich des Rates ist es gelungen, Orban in Schranken zu weisen. Orban ist mit seinen politischen Erpressungsversuchen nicht durchgekommen. Die Entscheidung zeigt, dass der neue EU-Konditionalitätsmechanismus Zähne hat. Die europäische Demokratie ist wehrhaft.

Voraussetzung für eine vollständige Entsperrung der EU-Gelder an Ungarn bleibt, dass die ungarische Regierung die geforderten Reformen umfassend und transparent umsetzt. Hier muss die Regierung deutlich nacharbeiten. Rechtstaatlichkeit ist einer der tragenden Pfeiler der europäischen Werte- und Rechtsgemeinschaft. Wenn Ungarn als Teil der EU von allen Rechten und Vorteilen profitieren will, dann muss es auch die Pflichten der europäischen Rechtsgemeinschaft erfüllen.”

Gut, dass die Merz-CDU heute gescheitert ist

Zur Bekämpfung der Corona-Krise gedachte Haushaltsmittel dürfen nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zunächst weiter für den Klimaschutz verwendet werden.

Dennis Rohde:

„Heute ist ein guter Tag für die Zukunft unseres Landes. Die Union hätte mit ihrem Antrag sowohl der Beseitigung der Corona-Folgen wie auch dem Weg zur Energieunabhängigkeit nachhaltig geschadet.

Es ist gut, dass die Merz-CDU heute gescheitert ist. Jetzt geht es weiter darum, sich unabhängig von Putin zu machen. Ich hoffe, dass man bei der Union nun zur Vernunft findet und die Fraktion ihren Antrag zurückzieht.“

Bundesweite Razzien gegen rechtes Terrornetzwerk

Seit dem frühen Morgen laufen bundesweit Razzien gegen Reichsbürger und Verschwörungsgläubige, es geht um den Verdacht der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Die Spuren der Verdächtigen führen auch in die Sicherheitsbehörden. Dort müssen wir konsequenter gegen Verfassungsfeinde vorgehen, sagt Uli Grötsch.

„Dank tausender Ermittlerinnen und Ermittler ist heute mit dem größten Anti-Terroreinsatz unserer Geschichte erfolgreich ein rechtes Netzwerk, das einen Staatsstreich plante, verhindert worden. Ich bin überzeugt, dass wir nur die Spitze des Eisberges sehen: Die Spuren führen nicht nur in die Reichsbürgerszene, sondern auch in unsere Sicherheitsbehörden. Die Verbindungen zur AfD sind nicht überraschend, zeigen sie doch wieder einmal wie verfassungsfeindlich Teile der Partei sind. Auch legale Waffen wurden sichergestellt: Wir müssen schneller und konsequenter alle Extremisten entwaffnen. Und die Hürden für die Entfernung von Verfassungsfeinden im Staatsdienst müssen sinken: Es ist unerträglich, dass eine beschuldigte Extremistin noch als Richterin tätig war.“

Reformvorschläge stärken medizinische Versorgungsqualität

Bei der medizinischen Versorgung muss künftig deutlicher Qualität und nicht Quantität im Vordergrund stehen. Die Reformvorschlägen der Krankenhauskommission setzten hier an, nehmen den ökonomischen Druck aus den Behandlungen und stellen eine breite Versorgung sicher.

Dagmar Schmidt:

“Die Vorschläge der Krankenhauskommission sind eine gute Grundlage um die medizinische Versorgungsqualität vor Ort in den Krankenhäusern zu stärken und den ökonomischen Druck aus den Behandlungen zu nehmen. Während bisher die Anzahl von Fällen ausschlaggebend ist, bekommt in den Reformvorschlägen die Qualität der Behandlung wieder ein größeres Gewicht. Das heißt: Qualität rechnet sich wieder mehr.

Mit einer starken Vorhaltefinanzierung stellen wir sicher, dass auch zukünftig ein breites Gesundheitsangebot vor Ort bestehen wird. Gleichzeitig stärken wir mit dieser Reform sowohl die Spitzenmedizin als auch die Pflege. Wir werden zeitnah innerhalb der Ampel und mit den Bundesländern die Vorschläge diskutieren und damit die große Reform auf den Weg bringen.”

Grünes Licht aus Karlsruhe für europäische Solidarität

Das Bundesverfassungsgericht hat zwei Verfassungsbeschwerden gegen die deutsche Zustimmung zum EU-Corona-Fonds zurückgewiesen. Dieses Urteil ist nicht nur eine Bestätigung für das Parlament, sondern auch ein klares Signal für die europäische Solidarität.

Axel Schäfer, zuständiger Berichterstatter:

„Das grüne Licht des Bundesverfassungsgerichts für den Corona-Wiederaufbaufonds ist eine hervorragende Nachricht für die Europäische Union und Deutschland. Finanzielle Solidarität angesichts einer epochalen Krise wie die der Corona-Pandemie ist rechtlich zulässig. Politisch war und bleibt sie richtig. Nur mit aus gemeinsamer Kreditaufnahme finanzierter Förderung können sich die Mitgliedstaaten im Gleichklang miteinander wirtschaftlich erholen. Davon profitiert insbesondere Deutschland mit seiner exportorientierten Volkswirtschaft.

Mit diesem Urteil haben sich die immer wieder gleichen Beschwerdeführer nun zum wiederholten Male eine Abfuhr in Karlsruhe geholt. Leider besteht wenig Anlass zur Hoffnung, dass diese davon ablassen, das Bundesverfassungsgericht als Bühne für ihre extremen Positionen zu missbrauchen. Bei Wahlen sind sie mit ihrer anti-europäischen Stimmungsmache politisch erfolglos geblieben.

Das Urteil ist eine Bestätigung für die Mehrheit im Bundestag, die ihre vom Gericht aufgegebene Integrationsverantwortung konstruktiv wahrgenommen hat. Die Entwicklung der Europäische Union als Staatsziel des Grundgesetzes bleibt Maßstab unseres Handels.“

Kräftiger Impuls für Wohnungsbau und Klimaschutz im Gebäudesektor

Das Jahressteuergesetz 2022 ist ein starker Impuls für Wohnungsbau und Klimaschutz. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart erhöhen wir die lineare Abschreibung von Wohngebäuden (lineare AfA). Durch die Einführung einer Sonderabschreibung im Mietwohnungsbau (Sonder-AfA) setzen wir einen Steueranreiz für den klimagerechten Bau von bezahlbaren Wohnungen.

Bernhard Daldrup, bau- und wohnungspolitischer Sprecher:

„Die Schaffung von bezahlbarem und energieeffizientem Wohnraum ist eines der wichtigsten Ziele dieser Koalition. Baukostensteigerungen, Inflation und Fachkräftemangel setzen dem Bausektor besonders zu. Um dem Wohnungsbau neuen Schwung zu geben, brauchen wir neue, auch steuerliche Anreize.

Die Erhöhung des linearen AfA-Satzes von zwei auf drei Prozent leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Die Anhebung tritt bereits zum 1. Januar 2023 und damit sechs Monate früher als im Regierungsentwurf vorgesehen in Kraft. Gleichzeitig bleibt die Möglichkeit, ein Gebäude durch den Nachweis einer tatsächlich kürzeren Nutzungsdauer schneller abzuschreiben, erhalten. Die Kriterien für den Nachweis werden durch das Bundesministerium der Finanzen konkretisiert.

Ein besonderer Erfolg der parlamentarischen Beratungen zum Jahressteuergesetz ist die Stärkung des bezahlbaren und klimagerechten Mietwohnungsneubaus durch die Neuauflage einer zeitlich befristeten Sonder-AfA. Innerhalb von vier Jahren können fünf Prozent der Herstellungskosten für neu geschaffene Mietwohnungen steuerlich abgesetzt werden. Voraussetzung für die steuerliche Begünstigung ist die Einhaltung des energetischen Gebäudestandards Effizienzhaus 40/Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). Dadurch unterstützen wir nicht nur den Bau neuer Wohnungen, sondern leisten auch einen Betrag zum Erreichen unserer Klimaziele. Um nicht den Bau von Luxuswohnungen steuerlich zu fördern, deckeln wir für die Inanspruchnahme die Baukosten auf 4.800 Euro pro Quadratmeter. Davon können maximal 2.500 Euro pro Quadratmeter steuerlich geltend gemacht werden.

Um den energetischen Zustand von Wohngebäuden zu verbessern, erweitern wir zudem die Eigenheimrente (Wohn-Riester). Diese Form der Altersvorsorge kann künftig auch für energetische Sanierungen am selbstgenutzten Gebäude eingesetzt werden. So ermöglichen wir Menschen, ihre Wohnungen im Alter klima- und energiegerecht zu modernisieren.“