Zukunft der Kampahalle bleibt Thema
Die Kampahalle bleibt trotz Abrissbeschlusses des Kreistages und Unterstützungserklärung zur geplanten Multihalle in Minden ein aktuelles Thema.
Vor wenigen Wochen ist eine bislang unbekannte Stellungnahme zum möglichen Weiterbetrieb der Kampahalle bis zur Errichtung der neuen Multihalle bekanntgeworden. Bislang lagen zwei Gutachten vor und diese besagen, dass ohne eine umfangreiche Sanierung ein Weiterbetrieb der Kampahalle nicht möglich sei.
Aus der Stellungnahme konnte man entnehmen, dass ein vorübergehender Weiterbetrieb unter gewissen Umständen und Auflagen vielleicht doch möglich sein könnte. Auch ohne eine große Sanierung der maroden Kampahalle, die nach aktuellen Schätzungen etwa zwölf Millionen Euro kosten würde (mit 14 Millionen Euro soll sich der Kreis an der neuen Multihalle beteiligen). Die Kreisverwaltung interpretiert die Stellungnahme dagegen so: “Ohne Sanierung kann es keine Öffnung geben.”
Landrat Dr. Ralf Niermann hat deshalb nun vorgeschlagen die Kampahalle doch noch zu sanieren und gleichzeitig an der finanziellen Beteiligungszusage des Kreises für die Errichtung der geplanten Multihalle auf dem Rechten Weserufer festzuhalten.
Die Kreistagsfraktionen von SPD und CDU wollen zunächst mit einem neuen Gutachten prüfen lassen, ob und wie eine kurzfristige Wiedereröffnung der Kampahalle für den Schul- und Vereinssport und eventuell auch für GWD-Heimspiele auch ohne Millioneninvestitionen möglich ist.
In einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz äußerten sich die Kreistagsfraktionsvorsitzenden Birgit Härtel (SPD) und Detlef Beckschewe (CDU) zum Vorschlag des Landrates.
“Wir wollen wissen, ob es wirklich stimmt, dass man mit der Kampa-Halle nichts mehr machen kann”, sagte Detlef Beckschewe und Birgit Härtel ergänzt, “wir brauchen Sicherheit, ob wir wirklich von unserem Beschluss im Dezember Abstand nehmen müssen.”
Am Montag wollen SPD und CDU einen entsprechenden Antrag für ein Gutachten in den Kreistag einbringen. Es wird vorgeschlagen, dass die Politik gemeinsam mit der Kreisverwaltung einen unabhängigen Gutachter aussucht und die Fragestellung formuliert, mit dem Ziel eine begrenzte Öffnung der Halle zu ermöglichen, und das möglichst kurzfristig und günstig. Beckschewe und Härtel machten deutlich, dass eine mögliche Sanierung der maroden Kampahalle die geplante Multihalle nicht gefährden darf.
Die für Montag angesetzte Abstimmung des Kreistages über die Errichtung einer Leichtbausporthalle – für den Schulsport der beiden Berufskollegs bis zum Beginn des Schuljahres 2021/2022 – am Standort Kampahalle soll wegen der unsicheren Lage bei der Kampahalle von der Tagesordnung genommen werden. Für die geplante Einfachsporthalle, die Teil des auf dem Gelände der Kampahalle geplanten Sportcampus werden soll, sind 2,4 Millionen Euro vorgesehen.
In einer gemeinsamen Sitzung des Kreis-Bauausschusses, des Schul- und des Sportausschusses machte die Vorsitzende des Sportausschusses, Ulrike Grannemann (SPD) deutlich, dass man „noch einmal einen Blick auf die Gesamtheit werfen sollte und man wegen der unklaren Zukunft der Kampahalle und des geplanten Sportcampus vorerst keinen Beschluss zur Leichtbausporthalle fassen sollte. Der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Pock fügte hinzu, dass man die „Interessen der Berufskollegs weiterhin sehr ernstnehme“, auch wenn es aufgrund der Aussetzung der Entscheidung über die Errichtung der Leichtbausporthalle zu Verzögerungen kommen kann.
In der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse wurde kein Beschluss über die Errichtung der Leichtbausporthalle gefasst. Am Montag wird deshalb der Kreistag zu Beginn seiner Sitzung über die Absetzung des entsprechenden Tageordnungspunktes beraten und abstimmen.