Kreistagsfraktionen von SPD und CDU sprechen sich für neue Multihalle aus
Die Zeit für die Kampa-Halle in Minden tickt. Der Kreis Minden-Lübbecke hatte angekündigt, dass die Mindener Kreissporthalle bis Ende Oktober aufgrund massiver Mängel beim Brandschutz geschlossen werden muss.
Eine Sanierung der abgängigen Halle würde laut Kreisangaben 12-15 Millionen Euro kosten. Die Kreisverwaltung in Minden hat ein weiteres Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben, mit dem eine zeitliche Übergangslösung geprüft werden soll, damit die Halle über den 30. Oktober bzw. den 31. Dezember (Fristverlängerung des TÜV zur Mängelbeseitigung) hinaus geöffnet bleiben kann.
Während sich der Kreis und Landrat Dr. Ralf Niermann für eine Sanierung der Kampa-Halle aussprechen, haben sich die Kreistagsfraktionen aus SPD und CDU für den Neubau einer Multihalle in Minden ausgesprochen. Dies haben die Mehrheitsfraktionen am Montagmittag in einer Pressekonferenz deutlich gemacht.
Die beiden Fraktionsvorsitzenden Detlef Backschewe (CDU) und Birgit Härtel (SPD) machten deutlich, dass man sich das Ziel gesetzt habe, den Weg für den Bau einer neuen Multihalle freizumachen. „15 Millionen in die Sanierung der Kampa-Halle zu stecken, ist nicht sinnvoll“, so Backschewe. Birgit Härtel kritisierte, dass durch das Ultimatum „Entweder Sanierungbeschluss für die Kampa-Halle oder Schließung“ unnötig Druck von Seiten des Kreises aufgebaut wurde und machte deutlich, dass „SPD und CDU die Kampa-Halle so lange wie möglich offenhalten und eine Multihalle in Minden bauen wollen. Die Multihalle brauchen wir, um zukunftsfähig zu bleiben.“
An den Neubauplänen wollen die Mehrheitsfraktionen auch festhalten, wenn die Kampa-Halle aus Sicherheitsgründen zu sofort oder Ende des Jahres geschlossen werden muss und bis zur Eröffnung der neuen Multihalle für mehrere Jahre keine größere Veranstaltungsfläche in Minden und für den GWD Minden keine Heimspielstätte zur Verfügung steht. Henning Vieker, Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion, verwies darauf, dass auch „GWD Minden eine neue Multihalle unterstützt“.
Aus Sicht der Mehrheitsfraktionen von SPD und CDU sollen keine Finanzmittel in die Sanierung der Kampa-Halle investiert werden, sondern diese sollen für den Neubau zur Verfügung gestellt werden. Für Ulrich Pock, Geschäftsführer der SPD-Kreistagsfraktion, wäre es ein „Akt der Unvernunft“ Finanzmittel des Kreises in die Sanierung der Kampa-Halle und in eine neue Multihalle zu stecken, die sich damit „Konkurrenz“ machen würden. Falls die Kampa-Halle länger offengehalten werden kann, dann sollen in dieser Zeit Finanzmittel für flankierende Maßnahmen bei Veranstaltungen (Erhöhung der Brandschutzwachen während der Veranstaltungen oder Begrenzung von Zuschauern/Besuchern) zur Verfügung gestellt werden. Pock machte aber deutlich, dass „die Politik darauf achten werde, dass die Umsetzung des Sanierungsmasterplans durch die Hintertür scheibchenweise nicht doch noch durchgeführt wird.“
Für die Dezember-Sitzung des Kreistages streben die Mehrheitsfraktionen einen Grundsatzbeschluss für die Zukunft der Kampa-Halle bzw. der neuen Multihalle an. In der November-Sitzung des Kreisausschusses sollen die Mitglieder des Kreistages über den aktuellen Sachstand bezüglich der Planungsstandes bei der Multihalle und über das Ergebnis des Brandschutzgutachtens informiert werden.