„Mehr Knete und mehr Große für die Kleinen!“
Erzieherinnen und Erzieher aus ganz Nordrhein-Westfalen haben in der vergangenen Woche in Düsseldorf für bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas demonstriert. Die Demo stand unter dem Motto „Mehr Große für die Kleinen“.
Hierzu erklärt Christian Dahm, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender:
„Die Kita ist das erste und wichtigste Glied in der Bildungskette. Aber hier fehlt es an allen Ecken und Enden. Seit Einführung des KiBiz schleppen sich die Träger mit der KiBiz-Lücke über die Jahre. Personalkosten und das, was dafür per Pauschale zur Verfügung gestellt wird, gehen immer weiter auseinander. Uns ist klar: Mehr Große für die Kleinen geht nur durch mehr Knete für die Kleinen. Durch die geplante KiBiz-Reform von Minister Stamp gibt es aber keinerlei Qualitätsverbesserungen in den Kitas. Vor allem der Fachkraft-Kind-Schlüssel muss dringend verbessert werden.
Nur wenn in den Kitas genug Personal zur Verfügung steht, können die Erzieherinnen und Erzieher ihre Arbeit zur Zufriedenheit aller leisten. Es darf nicht sein, dass die Finanzierungslücke weiter auf dem Rücken der Erzieherinnen und Erzieher und der Kinder ausgetragen wird. Wir wollen Kinder stark machen und deshalb unterstützen wir den Protest im ganzen Land gegen den Reform-Entwurf von Familienminister Stamp. Auch weil wir endlich mehr Wertschätzung für die Arbeit in der Kita brauchen.
Dafür müssen wir mehr Geld in die Hand nehmen. Die Spielräume dafür sind da. Wir haben das Gute-Kita-Gesetz von Franziska Giffey und wir haben einen Landeshaushalt mit einem Milliardenplus an Steuereinnahmen. Das Geld muss nun in die Hand genommen werden.
Im Saarland haben die Kinder, Familien und Erzieherinnen und Erzieher Glück: Dort haben Bundesministerin Franziska Giffey und Bildungsminister Ulrich Commerçon den Gute-Kita-Vertrag unterzeichnet. Die NRW-Landesregierung lässt damit jedoch weiter auf sich warten. Aber wen wundert es: Das Reförmchen der Landesregierung ist ambitionslos. Bei genauerem Blick erweisen sich angekündigte zusätzliche Landesgelder als Luftbuchungen. So wird auf ganzer Linie eine Steilvorlage verstolpert.“