Viele Einzelmaßnahmen machen noch kein Konzept
Zur heutigen Pressekonferenz von Schulministerin Yvonne Gebauer erklären Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende Vorsitzende, und Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Unsere Erwartungen waren hoch, das Warten hat sich aber leider nicht gelohnt. Was Schulministerin Gebauer heute nach langer Vorankündigung als sogenannten ‚Masterplan‘ vorgestellt hat, ist eine Ansammlung vieler Einzelmaßnahmen, aber kein Konzept.
Es fehlt die zentrale Idee, mit der die Grundschule als Ort bester Bildung für unsere Kinder auf Dauer gestärkt werden soll. Der Schlüssel dazu ist und bleibt ein schulscharfer Sozialindex und die Attraktivitätssteigerung des Berufs als Grundschullehrerin und -lehrer. Wir brauchen dringend mehr Lehrkräfte an den Grundschulen, und dazu muss die Besoldungsanpassung auf A13 für alle endlich kommen. Hierzu haben wir von der Ministerin heute wieder nichts gehört. Stattdessen ist sie ausgewichen und hat erneut auf die ferne Zukunft verwiesen. Wir befürchten, dass sich das Warten auch hier nicht lohnen wird.
Nach wie vor werden auch keine Qualitätsstandards für die Offene Ganztagsschule (OGS) angekündigt, geschweige denn festgesetzt. Tausende Beschäftigte in der OGS sind schlecht bezahlt oder werden jedes Jahr mit befristeten Verträgen abgespeist. Kein Wort auch zu einer Rückverlegung oder Flexibilisierung des Einschulungsstichtags, was in der ersten Jahreshälfte mehrere Zehntausend Menschen in einer Petition gefordert hatten. Frau Gebauer hat offenbar kein Interesse, daran etwas zu ändern.