Schüler*innen sind Leidtragende einer Auf-Sicht-fahrenden Landesregierung
Aktuelle Recherchen zum Ablauf der Mittel des Ferienprogramms der Landesregierung bei Kommunen im Ruhrgebiet zeigen, dass aufgrund der kurzfristigen Bekanntgabe des Programms eine Umsetzung vor Ort heute kaum umsetzbar ist.
Hierzu erklärt Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD im Landtag NRW:
„Das andauernde Auf-Sicht-Fahren der Schulministerin stellt Kommunen, Schulleitungen sowie Lehrer*innen vor große Herausforderungen. Das zeigen die heutigen Hinweise, wonach die Mittel für das Ferienprogramm aufgrund der kurzfristigen Bekanntmachung durch viele Städte und Gemeinden nicht abgerufen werden können.
Erst eine Woche vor Ferienbeginn hatte das Schulministerium schließlich die Förderrichtlinie für den Abruf der Mittel bereitgestellt. Unter diesen Umständen war vorhersehbar, dass viele Kommunen trotz großer Anstrengungen kein angemessenes Förderprogramm für die Schüler*innen planen konnten. Man muss deshalb all denjenigen danken, die diese Vorlage vor Ort überhaupt noch umsetzen konnten.
Wir als SPD-Landtagsfraktion haben bereits im Mai mit unserem 3-Phasen-Modell ein Ferienprogramm für alle Schüler*innen gefordert, um die corona-bedingten Lernlücken schließen zu können. Insbesondere Schüler*innen, die während des Distanz-Lernens keinen angemessenen Zugang zu den Lerninhalten aufgrund fehlender digitalen Endgeräten hatten, sind auf ein flächendeckendes Ferienprogramm angewiesen.
Die Schüler*innen sind leider die Leidtragenden dieser Auf-Sicht-fahrenden Landesregierung. Um für sie das Beste aus dieser mangelhaften Situation zu machen, müssen die zugesagten Mittel nun im System bleiben und zumindest mittelfristig für Kinder mit besonderen Bedarfen ausgegeben werden. Dafür braucht es jetzt dringend eine verbesserte Kommunikation mit den Kommunen. Wir werden vor allem in den kommenden Wochen im Sinne der Schüler*innen kritisch nachhaken, ob das Schulministerium endlich einen planvolleren Weg einschlägt.“