„Mit landesweiter Koordinierungsstelle Rassismus und Diskriminierung bekämpfen“

“Mehmet” muss sich vier Mal häufiger bewerben als sein gleichqualifizierter Mitbewerber “Martin”. Für Familie “Öztürk” ist die Wohnung bereits vergeben, während Familie “Schmitz” eine Einladung zur Besichtigung erhält. Abhängig von der Stadt ist die Chance auf eine Einladung zu einem Besichtigungstermin für Menschen mit ausländisch klingendem Namen um bis zu 40 Prozent geringer. Und auch im Bildungssystem sieht es nicht besser aus. Schülerinnen und Schüler erhalten aufgrund ihres Namens schlechtere Noten in der Schule.

Diese und viele weitere Formen von Diskriminierung und Rassismus sind in Deutschland bittere Realität. Tausende Bürgerinnen und Bürger in NRW und deutschlandweit sind fast täglich betroffen. Rassismus und Diskriminierung sind nicht nur eine Bedrohung für die Opfer sondern für die Gesamtgesellschaft. Sie bedrohen ein friedliches Zusammenleben und stehen in einem krassen Kontrast zu einer offenen und demokratischen Grundordnung.

Ibrahim Yetim, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW, ist überzeugt, dass die Anti-Diskriminierungsarbeit im Land gestärkt werden muss:

“Unser Ziel ist eine diskriminierungsfreie Gesellschaft. Der Weg bis dahin ist weit. Für alle Menschen, die Diskriminierung erfahren, bieten die Servicestellen gegen Diskriminierung eine wichtige Hilfe und Unterstützung an. Die Arbeit der Servicestellen wollen wir durch neue Rahmenbedingungen strukturell verbessern. Daher fordern wir mit einem Antrag für das kommende Plenum die Landesregierung dazu auf, eine landesweite Koordinierungsstelle gegen Rassismus und Diskriminierung in NRW einzurichten. Den guten Absichten der Landesregierung müssen konkrete Maßnahmen folgen. Der Beitritt zur ‘Koalition gegen Diskriminierung’ ist zwar ein erster Schritt, es handelt sich aber lediglich um einen symbolischen Akt.

NRW ist ein vielfältiges Land, das in und durch seine Vielfalt geprägt ist. Das Land steht in der Pflicht, Chancengleichheit für all seine Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen und Rassismus und Diskriminierung in allen Facetten zu bekämpfen.”