Plastiktüten verbieten – Pfandsystem auf Kaffeebecher
Bundesumweltministerin Svenja Schulze will Plastiktüten künftig verbieten. Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt den Vorstoß und schlägt vor, auch die Flut von Einwegbechern einzudämmen.
Michael Thews, zuständiger Berichterstatter:
„Ein Verbot von Plastiktüten ist grundsätzlich sinnvoll. Allerdings müssen wir genau darauf achten, dass diese dann nicht durch umweltschädliche Alternativen ersetzt werden. So ist es zum Beispiel nicht sinnvoll, Plastiktüten durch Mikrofaser-Beutel oder so genanntes Bioplastik zu ersetzen. Produkte aus sogenanntem ‚Bioplastik’ sind häufig eine Mogelpackung. Sie verrotten weder in der Biotonne noch in den Kompostieranlagen und schon gar nicht in der Umwelt. Ein Verbot von Plastiktüten darf auch nicht zu mehr Plastikverpackungen im Regal oder der Gemüsekiste führen.
Daneben belasten vor allem Kaffeeeinwegbecher die Umwelt. Die Deutschen werfen pro Kopf im Jahr 34 Becher weg, das sind insgesamt 2,8 Milliarden. Wir schlagen vor, diese Becher durch Mehrwegbecher zu ersetzen und ein bundesweit einheitliches Pfandsystem einzuführen.
Moderne Konsumgewohnheiten haben zu einem Mehr an neuen unnötigen Verpackungen geführt. Mit dem Trend ‚to-go‘ verschwenden wir wertvolle Ressourcen und vermüllen unsere Umwelt. Die Folgekosten der Entsorgung und der Schäden sind enorm.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat immer betont: Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Deshalb fordern wir Mehrwegbecher und ein funktionierendes Pfandsystem. Ein Kaffeebecher muss an allen Orten, an denen er verkauft wird, zurückgegeben werden können. Je häufiger er danach wieder genutzt wird, desto besser ist die Ökobilanz.“