Cyber-Mobbing geht jeden etwas an!

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Peinliche, intime Bilder im Netz, Hetzkampagnen gegen andere, die der vermeintlichen Norm nicht entsprechen, Attacken gegen Freunde und Fremde: das ist die neue Form von Gewalt.

Sie heißt digitale Gewalt und findet täglich und überall statt. 

Sie macht die Betroffenen nicht nur hilflos. Sie isoliert Menschen, grenzt sie aus und verstärkt ihr Gefühl, nichts wert zu sein. Diese Gewalt macht keine sichtbaren blauen Flecken – sie hinterlässt aber lebenslange unsichtbare Spuren auf der Seele.

Als Vater macht mich diese Art der Gewalt vorsichtig, denn die Grenzen zum Cyber-Mobbing sind nicht so klar erkennbar wie bei einem handfesten Streit. Wissen meine Kinder von der Grenze zwischen gut oder geht gar nicht?

Als Polizist habe ich den unbedingten Willen, die Täter zur Verantwortung zu ziehen und dieses Unrecht sichtbar zu machen um den Opfern zu sagen: Du bist ok.

Als Politiker sehe ich die Notwendigkeit, durch neue rechtliche Grundlagen Grenzen festzulegen und Grenzüberschreitungen und deren Strafen in die Gesellschaft zu transportieren: an die Schulen, in die Vereine, in die Häuser.

Cyber-Mobbing ist genderfrei und leider statistisch nicht genau fassbar. Doch sagt uns unser Gefühl und die Erfahrung, das insbesondere junge Mädchen und Frauen gefährdet sind für die besonders schlimmen und schamlosen Formen. Diese Gewalt setzt immer eine Beziehung voraus und basiert auf Vertrauen. Umso wichtiger ist es, die Täter aus der Anonymität herauszuholen.

Diese Gewalt braucht ein Gesicht. Damit die Opfer weiter im Vertrauen auf der Recht leben können.

Zum Autor: Andreas Schröder ist Vorsitzender der SPD Lübbecke und SPD-Kandidat für den Altkreis Lübbecke, Petershagen und Hille zur Landtagswahl am 15. Mai 2022