Düsseldorfer Mietstudie: Land trägt Mitschuld an erschreckenden Ergebnissen

Der Mieterverein Düsseldorf e.V. hat in der Landeshauptstadt über einen Zeitraum von drei Jahren 22.000 Wohnungsinserate auswerten lassen. Das Ergebnis dieser ersten umfassenden Studie für eine Großstadt in Nordrhein-Westfalen: Jede vierte Wohnung ist überteuert, manches Angebot im strafbaren Wucherbereich.

Hierzu erklärt Sebastian Watermeier, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die Ergebnisse sind erschreckend. Sie belegen leider eindrücklich, dass Mieterinnen und Mieter dem Markt mit all seinen Auswüchsen ausgeliefert sind, wenn die Politik ihre Rechte schmälert und weder steuernd noch kontrollierend eingreift. Bei der eigenen Wohnung geht es schließlich um ein hohes existenzielles Gut. Die Untersuchung offenbart Zustände bis hin zum Wucher, an dem die CDU-geführten NRW-Landesregierungen mitschuldig sind. Man muss leider davon ausgehen, dass solche Auswüchse auch in den anderen nordrhein-westfälischen Metropolen gang und gäbe sind.

Ministerin Scharrenbach hat die Axt an den Mieterschutz gelegt und sich damit zur Handlangerin von unmoralischen Akteuren auf dem Mietmarkt gemacht, auf Kosten der Mieterinnen und Mieter. Wir brauchen wirksame rechtliche Mieterschutzvorschriften und handlungsfähige Behörden, die diese effektiv durchsetzen, und keine Landesregierung, der die Situation der Mieterinnen und Mieter im Land gleichgültig ist.“

Ausbau der Erneuerbaren Energien in NRW beschleunigen – für Sicherheit, stabile Preise und zukunftssichere Arbeitsplätze

Die Windenergiebranche trifft sich derzeit zu den Windenergietagen in Bad Driburg. Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW, hat auf Einladung des Landesverbands Erneuerbare Energien zur Entwicklung der Windenergie gesprochen.

Hierzu erklärt Thomas Kutschaty:

Wir müssen den Ausbau der Erneuerbaren Energien und insbesondere die Windenergie deutlich beschleunigen. Das gilt mehr denn je. Denn die Zeitenwende verändert auch die Energiepolitik. Jedes neue Windrad ist ein Stück mehr Sicherheit. Jede Fotovoltaikanlage bedeutet mehr Unabhängigkeit. Je stärker wir die Erneuerbaren Energien ausbauen, desto schneller werden wir die Energiepreise stabilisieren. Und der Ausbau bringt uns zukunftssichere Arbeitsplätze.

Die Landesregierung muss Erneuerbare Energien jetzt mit Tempo voranbringen. Bislang ist Schwarz-Grün zu langsam. Die 1000-Meter-Abstandregel wird nur scheibchenweise abgeschafft. Der neue Landesentwicklungsplan soll im Frühjahr 2024 in Kraft treten. Das könnte reichen, um konkrete Planungen hinter die Kommunalwahl zu schieben. Dann aber wäre das Ziel von 1000 neuen Windkraftanlagen bis Ende der Legislaturperiode nicht mehr zu schaffen. Ministerin Neubaur hat ihr eigenes Ziel ja auch schon relativiert – leider. Statt Tempo zu machen, hat Schwarz-Grün nicht mal die Bremse gelöst.

Die Ampel in Berlin beschleunigt den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Planungs- und Genehmigungszeiten reduziert sie drastisch. Das Zwei-Prozent-Flächenziel für die Windkraft an Land ist jetzt Gesetz und muss von den Ländern zügig umgesetzt werden. Gleichzeitig wird die Genehmigung von Windenergie in Landschaftsschutzgebieten bis zur Erreichung des Zwei-Prozent-Flächenziels deutlich erleichtert. Es gibt zudem bundeseinheitliche gesetzliche Standards und Erleichterungen für Ausnahmen bei der Artenschutzprüfung bei Windenergieausbau. Und diese Maßnahmen stehen nur exemplarisch für weitere.

Auch NRW muss sich nun aktiv um den Ausbau der Erneuerbaren kümmern. Der Ausbau muss in eine wirtschaftspolitische Gesamtstrategie integriert werden. Nordrhein-Westfalen braucht eine Industriepolitik, die ihren Namen verdient. Wir brauchen Investitionen in die drei großen ,I‘: In Industrie, Innovation und in Infrastruktur. Es geht um die Stärkung des Eigenkapitals unserer mittelständischen Unternehmen für den klimagerechten Umbau der Wirtschaft. Zudem brauchen wir Investitionen in Forschung und Entwicklung und die bessere Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. Und natürlich benötigt NRW Investitionen in eine moderne, ökologische und digitale Infrastruktur.

Unweigerlich hat Klimaschutz auch soziale und gesellschaftliche Folgen. Wir müssen diese zum Wohl der Vielen gestalten. Deshalb ist die Beteiligung von Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern an den Einnahmen aus den Erneuerbaren Energien so wichtig. Und wir brauchen ein Energiegeld, das die Einnahmen aus CO2-Steuern umverteilt – und damit die Lasten der Energiewende gerecht verteilt. Denn Klimaschutz gelingt nur durch Verteilungsgerechtigkeit.“

NRW ist Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum – Landesregierung muss mit aktiver Wirtschaftspolitik die Wende schaffen

Die SPD-Fraktion bringt in der kommenden Sitzungswoche des Landtags den Antrag „NRW auf dem letzten Platz – nach katastrophalem Schrumpfen der Wirtschaft muss die Landesregierung mit aktiver Wirtschaftspolitik die Wende schaffen“ ein. Denn die jüngsten Zahlen des Ifo-Instituts zeigen im dritten Quartal eine schlechte Entwicklung der NRW-Wirtschaft auf. Mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent belegt NRW im Vergleich der Bundesländer den letzten Platz. Andere Bundesländer verzeichnen zur gleichen Zeit sogar ein Wachstum. Der deutschlandweite Schnitt liegt immerhin bei plus 0,2 Prozent.

Hierzu erklären Alexander Vogt, stellvertretender Vorsitzender, und André Stinka, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Alexander Vogt:

„Nordrhein-Westfalen ist Schlusslicht: Im dritten Quartal 2022 ist die Wirtschaftsleistung von NRW um 2,8 Prozent geschrumpft. So belegen es Zahlen des Ifo-Instituts. Damit ist NRW im Vergleich der Bundesländer abgeschlagen auf dem letzten Platz. Andere Länder wie Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz verzeichnen sogar ein Wachstum. Doch die NRW-Wirtschaftsdaten taumeln ins Minus. Die Landesregierung muss sich gegen den Abwärtstrend stemmen. Denn die Folge schlechter Wachstumszahlen sind Arbeitsplatzverluste und konkrete Gefahren für die Unternehmen im Land. Viele andere Bundesländer sind aktiv geworden. Sie haben angesichts steigender Energiepreise und Inflation Unterstützung für ihre Wirtschaft auf den Weg gebracht. Die NRW-Landesregierung hat bislang nichts unternommen, obwohl die steigenden Preise die energieintensive Industrie im Land besonders hart treffen. Die toxische Mischung aus Energiekrise und unterlassener Hilfeleistung der Regierung Wüst mündet in schlechten Zahlen. Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht derweil viel von der Winterlücke. Die Lücke hat er durch fehlende Unterstützung selbst gerissen. Sie beträgt inzwischen -2,8 Prozent Wirtschaftswachstum.“

André Stinka:

„Nordrhein-Westfalen darf beim Wirtschaftswachstum nicht länger Schlusslicht bleiben. Mit aktiver Wirtschaftspolitik muss die Landesregierung NRW jetzt aus dem Tabellenkeller holen. Es geht darum, gute Arbeitsplätze zu sichern und die Unternehmen gleichzeitig fit für die Zukunft zu machen. Darum muss sich die Landesregierung umgehend kümmern. Die aktuellen Wirtschaftszahlen sind ein Weckruf. Verhindern wir, dass diese Entwicklung in einem großen wirtschaftspolitischen Knall endet. Dafür brauchen wir Fachkräfte für Industrie und Handwerk, Unterstützung für die Kaufkraft in strukturschwachen Regionen sowie einen Ausbau der Erneuerbaren für bezahlbare und unabhängige Energieversorgung. Die Landesregierung muss jetzt einen Fahrplan aufzeigen, welche Hilfe wann geplant ist. Das schafft Sicherheit für Beschäftigte und Unternehmen.“

Günstige Mobilität für Studierende sicherstellen

Das Landes-ASten-Treffen NRW fordert mit Blick auf das 49-Euro-Ticket auch für Studierende, studentische Mobilität finanziell stärker zu fördern. Hierzu erklären Bastian Hartmann, wissenschaftspolitischer Sprecher, und Gordan Dudas, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

Bastian Hartmann:

„Mit der Einführung des Deutschlandtickets wird Mobilität für viele Menschen deutlich günstiger. Dies ist angesichts der Inflation ein wichtiger Baustein zur finanziellen Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger.

Wir dürfen jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass das Deutschlandticket für die über 750.000 Studierenden in Nordrhein-Westfalen keine Entlastung darstellt. Es wäre sogar mit zusätzlichen Kosten verbunden. Denn das Semesterticket ist günstiger. Doch auch Studierende müssen profitieren, wenn der ÖPNV nun insgesamt günstiger wird. Schließlich sind sie eine besonders von Armut betroffene Gruppe. So zeigt es eine Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Deshalb teilen wir die Forderung des Landes-ASten-Treffens NRW nach einem günstigen Ticket für Studierende. Unterstützung muss auch bei Studierenden ankommen.“

Gordan Dudas:

„Bei der Einführung des 49-Euro-Tickets müssen wir bestehende Ticketvarianten natürlich berücksichtigen. Studierende oder Nutzerinnen und Nutzer des Sozialtickets kommen bislang günstiger weg. Und das muss auch so bleiben. Bus und Bahn müssen für Menschen mit wenig Geld erschwinglich sein. Daher kann das 49-Euro-Ticket nur ein erster Schritt sein. Das Land ist in der Verantwortung, das Tarifmodell weiterzuentwickeln, sodass auch Studierende von günstiger Mobilität profitieren. Hier ist das von uns geforderte 1-Euro-Ticket auf Landesebene ein Schritt in die richtige Richtung.“

Schuldenberg der NRW-Kommunen immer noch bei 82,5 Milliarden Euro – in 200 Jahren schuldenfrei?

Heute hat das Statistische Landesamt IT.NRW die neuen Zahlen zur kommunalen Verschuldung in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Demnach beliefen sich die Schulden der nordrhein-westfälischen Gemeinden und Gemeindeverbände Ende 2021 auf 82,5 Milliarden Euro, etwa 405 Millionen Euro bzw. 0,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dazu erklärt Justus Moor, kommunalpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: eine Lösung der Altschulden unserer Städte und Gemeinden ist und bleibt überfällig. Die finanziellen Auswirkungen der aktuellen Energiekrise und die Kosten für die steigende Zahl an Flüchtlingen sind bei den neuesten Zahlen noch gar nicht eingespeist. Wenn die Landesregierung weiter untätig bleibt, brauchen die Kommunen noch 200 Jahre, bis sie den Schuldenberg abgetragen haben. Hinzu kommt, dass die steigenden Zinsen alle Kommunen in NRW zusätzlich belasten, insbesondere die stark verschuldeten. Jetzt zeigt sich, wie teuer es unsere Städte und Gemeinden kommt, dass die CDU-geführten NRW-Landesregierungen schon viel zu lange die Hände in den Schoß gelegt haben; wenn überhaupt haben sie nach Berlin gezeigt.

Es wird Zeit, dass Frau Ministerin Scharrenbachs Schockstarre endlich aufgelöst wird und die schwarz-grüne Landesregierung ein Konzept vorlegt, wie es andere betroffene Bundesländer längst getan haben. Die CDU trägt die Verantwortung dafür, dass das Angebot vom damaligen Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf hälftige Übernahmen der Schulden abgelehnt wurde, es jetzt keine Lösung unter Beteiligung des Bundes gibt und unsere Kommunen in NRW nun besonders unter den steigenden Zinsen leiden.“

49-Euro-Ticket darf für Mobilität in NRW nur der Anfang sein – Land ist bei Finanzierung in der Pflicht

Heute hat der Verkehrsausschuss des Landtags auf Antrag der SPD-Fraktion mit den Verkehrsverbünden in NRW, der Deutschen Bahn und dem Städtetag die Rahmenbedingungen für den Start des 49-Euro-Tickets diskutiert. Hierzu erklärt Gordan Dudas, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Das 49-Euro-Ticket wird Mobilität einfacher und günstiger machen. Das hat die heutige Sitzung des Verkehrsausschusses deutlich gezeigt. Die Verkehrsverbünde stehen für die Umsetzung des neuen Tarifs bereit.

Innovative, bezahlbare und unkomplizierte Mobilität ist also möglich. Natürlich ergeben sich in der Umsetzung Herausforderungen, doch diese sind zu bewältigen. Die Finanzierung durch den Bund steht. Auch das Land muss seinen Beitrag leisten. Das Land ist in der Pflicht, die Verkehrsverbünde bei offenen und künftigen Finanzierungsfragen zu unterstützen. Das hat auch der Städtetag deutlich gemacht. Zumal das 49-Euro-Ticket nur der Anfang für die Verkehrswende in NRW sein darf. Im nächsten Schritt gilt: Ein Euro pro Tag, ein Ticket für alle. Dabei müssen wir vor allem Menschen mit wenig Geld in den Blick nehmen. Das Land ist in der Verantwortung, das neue Tarifmodell weiterzuentwickeln. Berlin hat genau das getan und schafft das 29-Euro-Ticket. Wer eine Verkehrswende politisch wirklich will, muss sie auch finanzieren. Das gilt sowohl für Tarif-Preise als auch für den Ausbau des Angebots.

Die Landesregierung bremst diesen Prozess. Ministerpräsident Wüst hat schon die Verhandlungen zur Finanzierung des 49-Euro-Tickets zur Hängepartie gemacht. Und auch Minister Krischer begnügt sich offenkundig damit, den Status Quo zu verwalten. Eine eigene Agenda zur Verkehrswende fehlt ihm jedenfalls. Minister Krischer erörtert vor allem, was aus seiner Sicht alles nicht geht. Das gilt bei neuen Tarifen genau wie beim notwendigen Ausbau der Bus- und Bahn-Infrastruktur. Auf Bundesebene präsentieren die Grünen Parteikollegen von Minister Krischer das 49-Euro-Ticket als großen Erfolg. Für die schwarz-grüne Landesregierung scheint die Entlastung für Pendlerinnen und Pendler eher eine Last zu sein.“

Schwarz-Grüne Verweigerungshaltung wird Bildungskatastrophe weiter verschärfen

Die SPD-Fraktion hat heute einen Antrag zur Einberufung einer Bildungskonferenz für NRW in den Landtag eingebracht. Aktueller Anlass dafür waren die dramatische Befunde der jüngsten IQB-Studie, wonach Viertklässler*innen in NRW nicht nur im Vergleich zum Bundesdurchschnitt deutlich schlechter abschneiden. Auch im Vergleich zu den Ergebnissen vor fünf Jahren haben sich die Zahlen weiter verschlechtert. Etwa 20 Prozent der Schüler*innen erreichen nicht die Mindestanforderungen der KMK fürs Lesen, in Mathematik scheitern sogar knapp 30 Prozent.

Den Antrag auf eine parteiübergreifende Initiative haben die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen und auch die FDP heute abgelehnt.

Hierzu erklärt Jochen Ott, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion:

„Schulen laufen im Krisenmodus, die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends sind besorgniserregend, die Bildungsausgaben sind unterdurchschnittlich und überall fehlt es an Kapazitäten und Fachkräften – aber die Landesregierung will das offenbar nicht hören und nicht sehen. Unter fadenscheinigen Gründen haben die anderen demokratischen Fraktionen unseren Antrag heute abgelehnt. Das ist enttäuschend und leider auch unverantwortlich. Hier geht es weder um politische Farben noch um Schuldzuweisungen, sondern um die Zukunft unserer Kinder. Dass sich CDU, Grüne und FDP heute einem parteiübergreifenden Gesamtkonzept zur Verbesserung unseres Bildungswesens verweigert haben, lässt nichts Gutes erahnen. Die Bildungskatastrophe lässt sich so jedenfalls nicht aufhalten. Wir werden uns weiter für einen gemeinsamen Weg einsetzen.“

Beim Schutz Kritischer Infrastruktur ist auch das Land in der Pflicht

Von dem Sabotageangriff auf das Kommunikationsnetz der Deutschen Bahn Anfang Oktober war auch Nordrhein-Westfalen unmittelbar betroffen. Durch die Zerstörung von Leitungen für die interne Bahn-Kommunikation in Herne wurde schlagartig deutlich, wie verwundbar unsere Gesellschaft ist, wenn hier in NRW keine hinreichenden Maßnahmen zum Schutz Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) eingeleitet werden. Die SPD-Fraktion im Landtag NRW fordert die Landesregierung daher mit einem Antrag für das heutige Plenum dazu auf, ein Gesamtkonzept für Sicherung von Kritischer Infrastrukturen in Nordrhein-Westfalen zu entwickeln.

Hierzu erklärt Christina Kampmann, innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:

Der Schutz Kritischer Infrastrukturen muss Priorität auf allen dafür verantwortlichen Ebenen haben. Das gilt für den Bund wie auch für die Länder und die Kommunen. Innenminister Reul ist jetzt gefordert, aus dem Sabotageangriff die nötigen Konsequenzen für seinen Verantwortungsbereich zu ziehen. Einmal mehr nur auf den Bund zu zeigen und markige Worte nach Berlin zu richten, reicht nicht aus.

NRW braucht ein Gesamtkonzept zum Schutz der Kritischen Infrastrukturen, das mögliche Gefahren analysiert, sämtliche mögliche Angriffsziele und Angriffsmittel sowie Schwachstellen in Nordrhein-Westfalen identifiziert, Ressortverantwortlichkeiten festgelegt und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vorsieht. Dabei geht es insgesamt auch um versorgungsrelevante Einrichtungen. Dazu gehören zum Beispiel auch Kindertagesstätten, allgemeinbildende Schulen im Primar- und Sekundärbereich sowie Förderschulen. Mit unserem Antrag fordern wir eine detaillierte Analyse, welche Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens alle schutzbedürftig sind und welche Strukturen wir dafür brauchen – bei der Landesregierung, aber auch bei den Bezirksregierungen und in den Kommunen. Die Flutkatastrophe hat gezeigt, dass das Fehlen gut miteinander vernetzter Strukturen zu fatalen Folgen führen kann.

Die Landesregierung ist jetzt in der Pflicht, ihren Teil zum Schutz der Bevölkerung beizutragen. Wir erwarten, dass Minister Reul hier endlich tätig wird.“

Auch 2023 verweigert schwarz-grüne Landesregierung Hilfsprogramme in der Energiekrise

Heute hat NRW-Finanzminister Dr. Marcus Optendrenk den Entwurf des Haushaltsgesetzes 2023 der schwarz-grünen Landesregierung vorgestellt. Dazu erklärt Stefan Zimkeit, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Weder ein Entlastungspaket für die Bürgerinnen und Bürger, noch ein Hilfsprogramm für die Betriebe in Nordrhein-Westfalen: Auch im kommenden Jahr verweigert die schwarz-grüne Landesregierung konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Energiekrise. Wieder zeigen die Finger nur nach Berlin und ansonsten werden die Hände in den Schoß gelegt. Es ist ein schlechter Witz, dass die Landesregierung behauptet, ihr Entwurf würde ‚den aktuellen Herausforderungen entsprechen‘. Genau das tut er nicht. Untätig bleibt die Landesregierung auch bei der Beantwortung wichtiger Zukunftsfragen. Konzepte gegen die Bildungskrise im Land fehlen genauso wie eine Vorsorge für eine Lösung der kommunalen Altschuldenprobleme. Schwarz-Grün fehlt es an Willen und Kraft, die zentralen Probleme des Landes anzupacken.

Beim Landeshaushalt 2023 gibt es tatsächlich noch viele Unbekannten: Wir erwarten am Ende der Woche die NRW-scharfen Ergebnisse der neuen Steuerschätzung und auch die Ministerpräsidentenkonferenz in der kommenden Woche mit dem Bundeskanzler wird sicherlich Auswirkungen auf den Landeshaushalt haben. Die Landesregierung muss danach umgehend eine Überarbeitung vorlegen. Wir gehen daher davon aus, dass der aktuelle Entwurf bis zur Verabschiedung am 20. Dezember 2022 noch einige Änderungen erfahren wird. Insgesamt macht es die parlamentarischen Beratungen nicht einfacher, da der Zeitplan aufgrund des Wahljahres ohnehin schon sehr eng ist.“

Streit über Kontrolle der Energiesparmaßnahmen: Wieder duckt sich die schwarz-grüne Landesregierung weg

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Seit dem 1. September 2022 sind aufgrund der Energiekrise bundesweit verschiedene Energiesparmaßnahmen wie das Abschalten der Leuchtreklamen ab 22.00 Uhr vorgeschrieben, die natürlich auch überprüft werden müssen. Die Kommunen schaffen das nicht alleine und haben sich an die Landesregierung gewandt; die fühlt sich einmal mehr nicht zuständig. Zu diesem Streit über die Zuständigkeit der Kontrollen der Energiesparmaßnahmen zwischen Land und Kommunen erklärt Justus Moor, kommunalpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Und wieder überlässt die Landesregierung die Arbeit anderen und duckt sich weg. Es kann nicht sein, dass sich die grüne Landesenergieministerin Mona Neubaur weigert, die absolut notwendigen Energiesparmaßnahmen ihres Parteifreundes, Bundesenergieminister Robert Habeck, in Nordrhein-Westfalen auch zu überprüfen. Das ist ein erneuter Beleg für die Weigerung der schwarz-grünen Koalition Verantwortung zu übernehmen. Wieder zeigt der Finger auf andere, in diesem Fall auf die Kommunen – als hätten sie durch Corona, die Unterbringung der geflüchteten Menschen und allen anderen aktuellen Herausforderungen nicht schon genug zu tun. Jetzt sollen die Städte und Gemeinden auch noch ‚Lampenpolizei‘ sein. Wo bleibt die eigene Verantwortung der Landesregierung? Wofür braucht es diese Landesregierung, die für nichts zuständig sein will? In Zeiten wie diesen wird es immer wieder Vorschriften und Erlasse geben, die ausnahmsweise nicht bis hinter das letzte Komma alles regeln. Da hilft es nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Das Land muss die Probleme anpacken.“