1,8 Millionen Nordrhein-Westfalen können sich keine warme Wohnung leisten

Das Statistische Landesamt IT.NRW hat heute als ein Ergebnis des Mikrozensus 2023 mitgeteilt, dass 10,2 Prozent der Nordrhein-Westfalen es sich nicht leisten konnten, ihre Wohnung oder ihr Haus angemessen warm zu halten (2021: 3,9 Prozent). Alleinerziehende und ihre Kinder waren besonders betroffen: 22,6 Prozent konnten ihr Heim nicht warmhalten.

Hierzu erklärt Sarah Philipp, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag NRW:

„Die soziale Schieflage in Nordrhein-Westfalen wird auch beim Wohnen immer schlimmer. 1,8 Millionen Nordrhein-Westfalen müssen in ihren Wohnungen frieren; das ist mehr als dramatisch. Vor allem Alleinerziehende können sich oft ein ausreichendes Heizen nicht mehr leisten. Für ein reiches deutsches Bundesland ist das ein Skandal. Eine Ursache ist, dass die finanziellen Reserven der Menschen immer mehr von steigenden Mieten aufgefressen werden. Diese schleichende Verarmung weiter Teile der Bevölkerung muss ein Ende haben. Die schwarz-grüne Landesregierung muss sich endlich der Realität stellen und handeln. Wir brauchen deutlich mehr Mietpreis gebundenen Wohnungsbau als bisher. Zudem ist eine neue Mieterschutzverordnung unumgänglich, um das Problem in den Griff zu bekommen. Das bestehende restriktive Landesrecht verhindert in 95 Prozent der NRW-Kommunen, dass alle bereits bundesweit möglichen Instrumente zum Schutz gegen Preistreiber auch angewendet werden können.“