Minister Laumann tut zu wenig gegen Fachkräftemangel in der Pflege – bessere Löhne und Arbeitsbedingungen sind nötig

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Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat in der heutigen „Landesberichterstattung Gesundheitsberufe“ den Fachkräftemangel in der Pflege in NRW dargestellt. Demnach steigt der Bedarf an Fachkräften weiter. Hierzu erklärt Josef Neumann, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Der Personalmangel ist eine Herausforderung in der Pflege. Minister Laumann hat es heute wieder verpasst, die nötigen Schritte gegen den Fachkräftemangel anzustoßen. Doch das Thema duldet keinen Aufschub. Wir müssen sofort Maßnahmen auf den Weg bringen, um ausreichend Personal für die Pflege zu gewinnen. Das ist Voraussetzung für eine stabile und gute Gesundheitsversorgung.

Der Applaus zu Beginn der Pandemie für Pflegerinnen und Pfleger war angebracht. Doch nun muss deutlich mehr kommen. Dazu haben wir einen Leitantrag für den sozialen Neustart im Gesundheits- und Pflegebereich vorgelegt. Wir fordern darin, dem Fachkräftemangel mit vielschichtigen Maßnahmen entgegenzuwirken.

Wir wollen attraktive Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen schaffen. Dazu gehört eine Personalbemessung, die am tatsächlichen Bedarf orientiert ist. Ein langfristiges Ziel muss die 35-Stunden-Woche in der Pflege sein. Denn für uns steht fest: Die massive Arbeitsbelastung für die Beschäftigten ist unhaltbar. Ebenso fordern wir eine bessere Löhne in der Pflege, die der Leistung der Beschäftigen gerecht werden. Nur wenn wir an diesen Stellen ansetzen, können wir dem Fachkräftemangel effektiv begegnen. Von Minister Laumann haben wir dazu viel zu wenig gehört.

Das reicht nicht aus, denn auch bislang sind ihm keine entscheidenden Schritte gegen den Personalmangel gelungen. Die unter der Regierung von Hannelore Kraft im Jahr 2012 eingeführte Ausbildungsumlage war der entscheidende  Schritt die Zahl der Ausbildungsplätze in der Altenpflege fast zu verdoppeln. Das ist der Maßstab an dem Minister Laumann sich messen lassen muss.“