Familienbetrieb seit 110 Jahren

Achim Post und Ernst-Wilhelm Rahe besuchen Fleischerei Detert

Bildunterschrift: MdL Ernst-Wilhelm Rahe, Fleischermeister Cordian Reckmann und MdB Achim Post vor dem Unternehmenswappen

Ein echter Familienbetrieb, seit 110 Jahren und zweimal an die Töchter des Hauses in die nächste Generation weitervererbt. Das ist eines der Alleinstellungsmerkmale der Fleischerei Detert in Stemwede-Dielingen. Bundestagsabgeordneter Achim Post und sein Landtagskollege Ernst-Wilhelm Rahe (beide SPD) besuchten jetzt die heimische Fleischerei und Metzgerei im Rahmen ihrer Wirtschaftsgespräche.

Geschäftsführer und Obermeister der Fleischerinnung Cordian Reckmannstellte seinen Betrieb vor: „Wir arbeiten ausschließlich mit regionalen Produkten und vermarkten unsere Produkte auch hier in der Dümmer Region und rund um den Stemweder Berg.“ Mit 29 überwiegend langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden Schweine, Rinder und Schafe von heimischen Bauern in dem Unternehmen einmal wöchentlich selbst geschlachtet und zu verschiedensten Produkten verarbeitet. „Eine unserer Spezialitäten ist der Dümmerland-Schinken. Dieser reift neun Monate bei uns im Haus in verschiedenen Kühl-, Reife- und Räucherkammern, bevor er passend zur Spargelsaison dann auf die Theke kommt“, ergänzt Reckmann.

Die Fleischerei Detert ist nur noch eine von drei selbst schlachtenden Metzgereien im Mühlenkreis. „Wir haben mit Tönnies und Co. nichts gemeinsam. Wir kennen jeden Landwirt und jeden Stall, von dem unsere Tiere kommen. Und wir vermarkten selbst. So haben wir mit dem Preiskampf der großen Lebensmittelketten und Discounter nichts zu tun. Wir müssen unsere Mitarbeiter für ihre Arbeit vernünftig bezahlen können und kalkulieren darum mit fairen Preisen“, stellt Reckmann fest.

Das hat auch Auswirkungen. So hat die Fleischerei einige Aufträge für die Schul- und Kindergartenverpflegung an überregionale Großküchen verloren. „Da konnten wir mit den Preisen nicht mithalten“, so Reckmann. Stattdessen setze man auf die beliebten Suppen und Eintopfgerichte, die im Klarsichtschlauch verzehrfertig angeboten werden. „Die gingen auch gerade während des Corona-Lockdowns sehr gut. Viele Kunden haben in der Zeit wieder verstärkt auf die Angebote und Fertiggerichte unseres Hauses zurückgegriffen.“

Hygiene- und Dokumentationsvorschriften macht der Obermeister der Fleischerinnung Herford/Minden-Lübbecke als Grund für das Sterben der regionalen Schlachtereien aus: „Jeder unserer Arbeitsschritte hier im Haus wird genau dokumentiert, jeder Schinken und jede Wurst ist bis zum Schwein und Landwirt genau zurückzuverfolgen. Und die sich ständig ändernden Hygienevorschriften erfordern regelmäßig hohe Investitionen in neue Maschinen und Anlagen. Da haben sich viele Kollegen einfach vor gescheut und kaufen stattdessen ihre Vorprodukte bei den Großschlachtereien ein. Das Ziel, kurze Transportwege für die Tiere, regionale Produkte herstellen und vermarkten, wird damit leider auf den Kopf gestellt.“

Großes Lob hat Cordian Reckmann aber für das zuständige Veterinäramt in Minden übrig: „Da gibt es eine sehr gute Zusammenarbeit. Die zuständigen Mitarbeiter versuchen immer, uns bei der Bewältigung neuer Vorschriften und Anforderungen zu helfen. Und diese gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist auch bei einer strengen Überprüfungpraxis wichtig für einen Betrieb wie den unseren.“

„Kurze Transportwege für die Tiere und die regionale Vermarktung von Produkten werden von Politik und Verbrauchern immer gerne und auch zu Recht gefordert. Die Fleischerei Detert zeigt, wie es geht. Sich im schwierigen Markt der Lebensmittelproduktion und im Wettbewerb zu den Großschlachtereien zu behaupten, ist sicherlich nicht einfach. Darum gilt unser Respekt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma Detert“, ziehen Achim Post und Ernst-Wilhelm Rahe ein überaus positives Resümee nach dem ausführlichen Betriebsbesuch.